Das Lärmproblem in Spandowerhagen geht einer Lösung entgegen. 50hertz setzt umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen (2,5 Mio. €) um. Seit Sommer 2021 werden die brummenden Bauteile eingehaust und jede erhält eine eigene ca. 6m hohe Lärmschutzwand.

Aus der Energiewende ergeben sich neue Probleme: Windstrom aus off-shore Anlagen muss an Land in das Netz eingespeist werden. Dazu sind Umspannwerke notwendig. Die technischen Komponenten müssen genau aufeinander abgestimmt werden - sonst brummt es.

In Spandowerhagen hat das noch nicht funktioniert - die Folge: ein tiefer Dauerton, der so lange anhält wie off-shore der Wind bläst. Für die betroffenen Einwohner in Spandowerhagen eine Belastung, die dauerhaft nicht tragbar ist. Damit ist das lokale Problem auch ein Präzedenzfall für eine sozial verträgliche Energiewende: in Spandowerhagen müssen technische Lösungen gefunden werden, um Belastungen zu vermeiden. Die Erfahrungen lassen sich für künftige Projekte nutzen und übertragen.

Die Beschwerden zu den Lärmemissionen im Umspannwerk Lubmin haben zum Erfolg geführt. Wir hatten am 20.10.2020 mit 2 Mitarbeitern von 50hertz, Frau Post und Herrn Plischke, vor Ort in Spandowerhagen einen intensiven Gesprächsaustausch. Die Mitarbeiter haben jetzt bestätigt, dass es auch aus Sicht des Unternehmens eine erhöhte Lärmbelastung gibt.

50hertz hat die Gründe dafür ermittelt und setzt nun eine technische Lösung um.
Unabhängig von dem Ergebnis sollen aber alle Drosseln und Transformatoren, sowohl die bestehenden, als auch die im Bau befindlichen, jeweils mit einer eigenen Lärmschutzwand versehen werden. Die Baumaßnahmen konnten aber leider wegen der erforderlichen Genehmigungen erst ab Mitte Mai 2021 beginnen.

Hier können wir für die Energiewende lernen: wie kann man den Genehmigungsprozess straffen und schneller machen.

Da die Anlage nicht komplett abgeschaltet werden kann, wird immer nur jeweils ein Anlagenteil abgeschaltet und mit einer entsprechenden Lärmschutzwand versehen. Deshalb wird die Gesamtmaßnahme voraussichtlich erst 2022 beendet sein.

Trotz der zeitlichen Verzögerung bis zur Behebung der Lärmbelastung durch den Brummton freuen wir uns, dass es jetzt endlich zu einer Lösung dieses Problems kommen soll.


Dazu Gerd Basler (SPD, Ortsvertretung Kröslin):


„Das Problem hat der Netzbetreiber 50Hertz angenommen. 50hertz sicherte umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen im Umfang von 2,5 Mio. Euro zu. Der konstruktive Dialog zeigt, dass der Netzbetreiber an sozial verträglichen Umsetzungen der Energiewende aktiv arbeitet.

Die Beschwerden von Bewohnern von Spandowerhagen haben, unterstützt von der SPD, letztendlich zum Erfolg geführt und sind somit ein Beispiel dafür, dass mit Hartnäckigkeit und Engagement auch scheinbar aussichtslose Ziele erreicht werden können.


Jetzt verfolgen wir weiter, wie die Umsetzung zu Ende gebracht wird."



Update 15.06.2021

Die Einhausung der ersten Drossel hat begonnen. Jeder Transformator und jede Drossel erhält eine eigene ca. 6m hohe Lärmschutzwand.